Gewinner des Heimatpreises 2022 geehrt

Zum nunmehr zweiten Mal hat die Stadt Geseke außergewöhnliches, ehrenamtliches Engagement im Bereich Heimat mit dem Heimatpreis des Landes NRW ausgezeichnet. Nachdem der Rat der Stadt Geseke in seiner Sitzung am 15. Dezember die Preisträger gekürt hatte, wurden nun im Rahmen einer kleinen Feierstunde die dazugehörigen Urkunden überreicht.

Der erste Platz und ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro gehen an den Traditionsverein Störmede. Dieser hat eine vielfach beachtete Ausstellung entwickelt, die unter dem Titel "Wir gehen an die Wäsche - drunter und drüber!" Besuchern eine Zusammenschau über das anspruchsvolle Schneiderhandwerk und das Handwerk der Weißnäherinnen zwischen 1939 bis 1965 gibt. Durch das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder konnte ein Stück Dorfgeschichte sichtbar gemacht werden. Auch greift die Ausstellung das Thema Nachhaltigkeit auf und zeigt, dass Kleidung früher nicht schnell weggeworfen wurde, sondern vielfach ausgebessert und geändert wurde, was einen völligen Gegensatz zur heutigen Wegwerfgesellschaft darstellt. "Die Ausstellung hat sicherlich viel Arbeit gemacht", wusste die Vereinsvorsitzende Ulla Jütte im Rahmen der Feierstunde zu berichten. "Es überwiegt aber rückblickend die Freude, dass wir mit unserem Projekt alle Generationen ansprechen konnten und die Ausstellung so gut angenommen wurde. Und auch wenn in der Ausstellung sicherlich viele Exponate zu finden sind, so sind es doch vielmehr die Geschichten dahinter, die den besonderen Reiz und Erfolg der Ausstellung ausmachen." Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen freut sich Jütte über die Auszeichnung mit dem Heimatpreis und die dadurch gezeigte Wertschätzung. "In dem Projekt steckt sehr viel Herzblut", so Jütte.

Quasi für sein Lebenswerk wurde Franz-Josef Koch mit dem 2. Platz des Heimatpreises und einem Preisgeld von 2.000 Euro ausgezeichnet. Kochs Profession ist die lückenlose Dokumentation in Form von Fotoaufnahmen über den Wandel der Stadt Geseke. Diese Bilderserie dokumentiert sämtliche das Stadtbild prägende baulichen Veränderungen ab dem Jahr 1890. Mit seiner Dia-Vortragsreihe "Vorgestern, gestern und heute" macht Franz-Josef Koch die gesammelten Bilder zudem für die Öffentlichkeit zugänglich. "5.000 bis 6.000 Dias und Bilder sind es aktuell", erläuterte Franz-Josef Koch im Rahmen der Preisverleihung. "Sie sind alle geordnet und beschriftet." Per "Klinkenputzen" habe er die historischen Aufnahmen in den vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen. "Damit die Sammlung auch für die folgenden Generationen erhalten bleibt, habe ich schon testamentarisch verfügt, dass die Aufnahmen an das Geseker Stadtarchiv gehen", so Koch. Dass ihm mit der Auszeichnung mit dem Heimatpreis so eine große Ehre zu teil wird, wollte Franz-Josef Koch zuerst gar nicht wahrhaben. "Ich freue mich riesig über die Ehrung. Schade, dass meine verstorbene Frau das nicht mehr miterlebt", erklärte der Geehrte. "Das Zusammentragen der alten Bilder war eigentlich ein Gemeinschaftsprojekt von uns beiden."

In seiner Laudatio dankte Gesekes Bürgermeister Dr. Remco van der Velden den beiden Preisträgern. "Euch allen gebührt ein großes Dankeschön für euer ehrenamtliches Engagement", so der Bürgermeister. Das Siegerprojekt aus Störmede stellt sich nun auch dem Wettbewerb auf Landesebene.