Nachlese Volkstrauertag 2025
Die zentrale Gedenkfeier der Stadt Geseke anlässlich des Volkstrauertages fand am Sonntag, 16. November, in Ehringhausen statt. Nach dem Gottesdienst in der St.-Jakobus-Kapelle versammelten sich Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Fahnenabordnungen am Ehrenmal. Ausrichter der Gedenkfeier war die St.-Jakobus-Schützenbruderschaft Ehringhausen.
In seiner Ansprache stellte Bürgermeister Dr. Remco van der Velden das Gedenken in den Zusammenhang des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs. Er griff dabei die bekannte Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker vom 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes auf, im dem Weizsäcker den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ bezeichnete. Zugleich erinnerte der Bürgermeister durch die Rede des Bundespräsidenten daran, dass viele Menschen in Deutschland – auch in Geseke – das Kriegsende zunächst vor allem als Niederlage, Verlust und durch eigene Betroffenheit erlebt hatten. Anhand historischer Beispiele aus Geseke machte er deutlich, wie eng sich damals persönliches Leid und die Erfahrung des Zusammenbruchs verbanden.
Dr. van der Velden betonte ebenfalls mit Rückgriff auf die Rede Weizsäckers, dass es keine „Stunde Null“ gegeben habe, wohl aber die Chance zu einem demokratischen Neubeginn. Mit dem Grundgesetz und dem Bekenntnis zu den unveräußerlichen Menschenrechten habe Deutschland aus der Geschichte Konsequenzen gezogen. Der Volkstrauertag erinnere deshalb nicht nur an die Gefallenen und Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, sondern mahne auch heute zu Wachsamkeit, Verantwortung und Einsatz für Frieden und Menschenwürde.
Im Anschluss an die Rede folgte die Kranzniederlegung am Ehrenmal. In stillem Gedenken gedachten die Anwesenden der Toten der Weltkriege und der Opfer von Diktatur, Verfolgung und Vertreibung. Bürgermeister Dr. Remco van der Velden bedankte sich bei der St.-Jakobus-Schützenbruderschaft Ehringhausen für die Ausrichtung, bei den Vertretern der Kirchengemeinde, den Musikern, den Fahnenabordnungen sowie bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihrer Teilnahme ein sichtbares Zeichen des Erinnerns gesetzt haben.