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"Ausstellungsstück des Monats Februar" widmet sich dem Geburtshaus von Josef Fogger

Mit der Reihe "Ausstellungsstück des Monats" möchte das Museumsteam besondere Exponate aus seiner Sammlung vorstellen.

Am 11. Februar 2023 jährt sich zum 50. Mal der Todestag  des Lehrers und  Heimathistorikers  Josef Fogger, darauf weist Manfred Spata in der Februarausgabe des „Grafschafter Boten“ hin. Fogger wurde am 14. April 1890 in Hausdorf, Grafschaft Glatz, Provinz Schlesien, heute Jugów (Polen) geboren. Beruflich führte es ihn zunächst nach Oberschlesien, wo er eine Lehrerausbildung abschloss. Ähnlich wie auch in Geseke, wo 1925 ein Heimatverein gegründet wurde, erwachte zu der Zeit überall in Deutschland das Interesse an der Heimatforschung. So gründete Josef Fogger bereits 1920 die „Arbeitsgemeinschaft für Heimat- und Volkskunde für den Kreis Neurode“.

Vieles von dem, was er an heimatkundlichen Fakten über die Grafschaft Glatz gesammelt hatte, ging gegen Ende des Zweiten Weltkrieges verloren, als Fogger aus seiner Heimat vertrieben wurde.  So kam er 1946 nach Störmede und war darauf in Geseke als Lehrer tätig. 1955 trat er in den Ruhestand. Etliche Geseker erinnern sich noch an diesen Lehrer „alter Schule“, der auch im Unterricht seine alte Heimat immer wieder thematisierte. Trotz der Rückschläge, die er bei der Flucht erlitten hatte, setzte er seine Forschungen über die Grafschaft Glatz fort und publizierte u.a. die umfangreiche Reihe "Das Glatzer Land und Volk in der Geschichte Europas“.

In Geseke war er in dem von ihm mitgegründeten St. Hedwigskreis aktiv und auch hier im Hellweg-Museum gab es lange Zeit einen Ausstellungsbereich, der sich speziell mit der Glatzer Geschichte befasste. Daraus stammt auch dieses Bild, das das Geburtshaus des Heimatforschers zeigt (Inv-Nr. 0000.401). Es ist mit J. Kolle signiert. Auf der Rückseite des Bildes sind einige Gegebenheiten vermerkt.

Die Nachkommen der zahlreichen Flüchtlinge aus Schlesien und anderen osteuropäischen Gebieten,die nach dem Zweiten Weltkrieg hierher kamen, sind inzwischen echte Geseker geworden und haben vielfach den Bezug zu der Heimat ihrer Eltern oder Großeltern verloren. Was bleibt ist die Erinnerung an die Folgen von Unmenschlichkeit.

 

(Text und Bilder: Städt. Hellweg-Museum Geseke)