Geschichte von Langeneicke

Chronologie wichtiger historischer Ereignisse

Jahr Ereignis
1011, 10. Apr Urkunde: Auf dessen Nachsuchen schenkt Kaiser Heinrich II. den durch den Tod des Grafen Hahold erledigten Komitat an den Bischof Meinwerk von Paderborn, unter den genannten Orten erscheint auch ein Gau Langaneka. Die frühere Gaubezeichnung soll sich schließlich auf die Bezeichnung des einzelnen Ortes Langeneicke reduziert haben. In der älteren heimatgeschichtlichen Literatur wird die in § 360 der Corveyer Traditionen genannte Ortsbezeichnung Heclo als ursprüngliche (9. Jh.) Namensform von Langeneicke interpretiert.
Mittelalter Auch das Stift Geseke und das Kloster Abdinghof sind als Grundherrn in Langeneicke urkundlich belegt (ab 1298 nachgewiesen).
1486 wird eine der hl. Barbara geweihte Kapelle urkundlich erwähnt.
1577, 2. Feb. Salentinischer Rezess: Jurisdiktionsabgrenzung zwischen dem kurkölnischen Gogericht in Geseke, dem die Blutgerichtsbarkeit für diesen Raum endgültig unterstellt wird und den Herren von Hörde, denen das Freigericht als Niedergericht verblieb. Unterste Ebene der weltlichen Gerichtsbarkeit war das Bauerschaftsgericht.
1649, 16. Juli Die neue Kapelle wird von dem damaligen Weihbischof Bernardus Frick, der im Auftrage des Kölner Erzbischofs diese Gegend auf einer großen Firmungs- und Visitationsreise besuchte, eingeweiht. Ihr Vorgängerbau wurde vermutlich in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) zerstört
1663 Erster Beleg für die Feier eines Frühlingsfestes der Junggesellen.
1664 (Vermutetes) Gründungsjahr des Langeneicker Schützenvereins. Sicher ist, dass ab 1669 Schützenfeste gefeiert werden.
1669 In Langeneicke und Störmede wütet die Rote Ruhr. In beiden Orten zusammen werden 70 Tote gezählt.
1688 Schwerer Hagelschlag in den Feldmarken Störmede und Langeneicke, deshalb wird ein Teil der Schatzung erlassen.
1791 Dürre und Hagelschlag in der Störmeder und Langeneicker Flur.
1832 Dez. März bis 1833, Menschenblattern grassieren in Störmede und Langeneicke.
1843/1845 Nach Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung im Jahre 1841 wird 1843 das Amt Geseke mit 6 Gemeinden (Ermsinghausen, Langeneicke, Bönninghausen, Ehringhausen, Mönninghausen, Störmede) gebildet und im Jahre 1845 in das Amt Störmede umbenannt. Die später zum Amt Störmede gehörenden Orte Bökenförde, Dedinghausen, Esbeck und Rixbeck waren zunächst dem neu geschaffenen Amt Erwitte zugeschlagen worden.
1859 Abbruch des alten Kirchenbaues (Fachwerk) und Errichtung einer Kapelle im neugotischen Stil aus Bruchsteinen. Eigentümer ist die politische Gemeinde Langeneicke.
1871/1872 Bau eines neuen Schulgebäudes, das ab 1957 der Feuerwehr als Gerätehaus dient und 1974 der Kirchengemeinde zum Abbruch geschenkt wird.
1895 Die 972 ha große Landgemeinde hat 98 bewohnte Häuser, 2 Wohnplätze und 576 Einwohner. Davon sind 295 Männer und 281 Frauen. Bis auf eine Person, die sich zum evangelischen Glauben bekennt, sind alle Einwohner katholisch.
1902, 4. Dez. Die in der Rekordzeit von nur 1/2 Jahr errichtete Kirche wird der hl. Barbara geweiht. Um endlich eine eigene Kirche zu haben, waren die Langeneicker zur Selbsthilfe geschritten, hatten Spenden gesammelt und u.a. im Jahre 1902 auf ihr Schützenfest verzichtet.
1903, 17. Juli Der Weg Langeneicke - Störmede - Geseke wird ausgebaut und als Kreisstraße dem Kreis Lippstadt übergeben.
1905, 8. Juli Das Dorf Langeneicke wird als Filialgemeinde Langeneicke kirchlich selbständig.
1919, 1. Mai Langeneicke wird Pfarrei.
1928 Einweihung des Kriegerdenkmals.
1934 Gründung der freiwilligen Feuerwehr Langeneicke.
1950/1951 Langeneicke wird Pfarrei.
1953 erwirbt die Kirchengemeinde das alte Schulgebäude um darin einen Kindergarten einzurichten.
1957, 20. Mai Einweihung der neuen Schulgebäude (Grundsteinlegung: 26. Mai 1951).
1961 Langeneicke hat 858 Einwohner, ist 8,71 qkm groß und gehört zum Amt Störmede im Kreis Lippstadt.
1961, 6. Jan. Ein eigenes Gemeindewappen wird in folgender Form genehmigt: In Gold ein von einer fleischfarbenen, aus blauem Ärmel heraustretender Hand getragener und von zwei grünen Eichenzweigen (der Ortsname wird von "Eiche" abgeleitet) umrankter grüner Turm (Sinnbild der hl. Barbara).
1975, 1. Jan. Die Gemeinde wird im Zuge der kommunalen Neuordnung auf die vergrößerten Städte Geseke (erhält 8,61 qkm) und Lippstadt (0,10 qkm) aufgeteilt und liegt nun im neugebildeten Kreis Soest.
1990, Juli Nach einer Bauzeit von nur einem Jahr und drei Monaten wird das neue Pfarrheim der kath. Kirchengemeinde eingeweiht.