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Städtisches Hellweg-Museum - Ausstellungsstück des Monats Juni

Früher war es sumpfiger im Geseker Norden. Damit die Pferde bei Arbeiten in dem sumpfigen Gelände nicht einsanken, legte man ihnen Moorschuhe an. Ein solches Paar findet sich im Geseker Hellweg-Museum.

Früher war es sumpfiger im Geseker Norden. Bezeichnungen wie Bruchweg oder In den Erlen zeugen noch heute davon. Früher kannte man noch den Hüsteder und den Heringer Bruch. Auch der dunkle Boden lässt erkennen, dass es hier moorig war. Das lag vielleicht, wie ein Zeitgenosse berichtet, an den paderbornischen Bauern nördlich der Stadtgrenze, die immer wieder den geordneten Ablauf des Baches behinderten, wahrscheinlich aber auch an den natürlichen Gegebenheiten, da die nördliche Feldflur teilweise in einer Senke liegt und z.B. an der Osterschledde der heutige geradlinige Ablauf fehlte.

Das sumpfige Land konnte höchstens als Weide genutzt werden. Es konnte passieren, dass die Tiere, die man hier abends aufgetrieben hatte, morgens aus dem Morast gezogen werden mussten. Erst im 19. Jahrhundert wurden wasserbauliche Maßnahmen ergriffen, die die Flächen landwirtschaftlich besser nutzbar machten. Nach Renaturierungen, die diese Maßnahmen teilweise wieder rückgängig gemacht haben, kann man im Stockheimer Bruch wieder eine Ahnung davon bekommen, wie weite Teile der Feldflur ausgesehen haben müssen.

Damit die Pferde bei Arbeiten in dem sumpfigen Gelände nicht einsanken, legte man ihnen Moorschuhe an. Ein solches Paar findet sich im Geseker Hellweg-Museum. Es ähnelt in gewisser Weise den bei den Bauern noch lange gebräuchlichen "Holschen", den Holzschuhen. Die Moorschuhe sind aus je einem Stück Holz gefertigt und wurden mit einem Lederriemen und einer Schnalle am Huf befestigt. Die Spuren, die die Hufeisen hinterlassen haben, sind deutlich erkennbar. Es gab im Münsterland die unterschiedlichsten Formen, da sich wegen der lokalen Herstellung kein Standardtypus entwickelte. Hauptsächlich wurden sie dort beim Torfabbau eingesetzt.