Mehr Artenvielfalt durch insektenfreundliche Pflege der Randstreifen
Mit einer neuen, insektenfreundlichen Pflegetechnik sorgt die Stadt Geseke künftig für mehr Artenvielfalt an Wegerändern und kommunalen Grünflächen. Möglich wurde die Anschaffung eines Portalmähwerks und eines Schlegelmähkopfs VMS 1200 Öko durch die Förderung im Rahmen eines GAK-Kleinprojekts. Die Gesamtausgaben beliefen sich auf rund 19.600 Euro, wovon 80 Prozent durch Mittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurden. Ziel ist es, den Lebensraum für heimische Insekten langfristig zu sichern und die im Modellprojekt „Rückgewinnung und ökologische Optimierung kommunaler Flächen – Schaffung neuer Lebensräume für Insekten“ des Kreises Soest erzielten Erfolge fortzuführen.
Durch die neue Schnitttechnik kann die Stadt Geseke ihre Grünflächen nun deutlich insektenfreundlicher pflegen. Während herkömmliche Geräte durch schnelle Rotation eine hohe Sog- und Schlagwirkung entfalten, arbeitet das neue Portalmähwerk mit einer oszillierenden Schnittbewegung. Diese sorgt für einen einmaligen, glatten Schnitt und reduziert so die Mortalitätsrate der Insekten erheblich. Zusätzlich tragen angebrachte Scheuchvorrichtungen dazu bei, dass Insekten und Kleintiere vor dem Mähen aktiv vertrieben werden.
„Mit der neuen Technik können wir die Rückgewinnung und ökologische Aufwertung unserer kommunalen Flächen dauerhaft sichern und den Artenschutz in Geseke weiter stärken“, freut sich Klimaschutzbeauftragte Julia Krümmelbein. Sie betont zugleich: „Auch Bürgerinnen und Bürger können einen wichtigen Beitrag leisten – etwa durch eine insektenfreundliche Gartengestaltung oder blühende Vorgärten.“
Die Stadt setzt bei der Pflege der Randstreifen künftig auf einen behutsamen Umgang mit der Natur: So wird nicht mehr die gesamte Fläche gleichzeitig gemäht, die Schnitthöhe bleibt stets über zehn Zentimetern, und der Pflegeturnus wird an die Samenreife der Vegetation angepasst. Dadurch bleiben Blühflächen und Lebensräume für Insekten erhalten.
Die Anschaffung der insektenfreundlichen Mähtechnik wurde über das GAK-Kleinprojektprogramm der LAG 5verBund gefördert, das mit Mitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen kofinanziert wird. Ziel dieser Förderung ist es u.a., nachhaltige Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität und ökologischen Vielfalt in der Region zu unterstützen.
Mit der neuen Technik setzt Geseke ein starkes Zeichen für mehr Biodiversität und eine naturnahe Grünflächenpflege – und beweist, dass schon kleine Maßnahmen eine große ökologische Wirkung entfalten können.
Hintergrundinformationen zur Förderung
Das LEADER-Kleinprojekte-Programm fördert Vorhaben mit einem maximalen Gesamtvolumen von 20.000 Euro. Bis zu 80 % der förderfähigen Ausgaben können durch Zuschüsse gedeckt werden. Gefördert werden insbesondere Projekte, die der Allgemeinheit zugutekommen – also öffentlich zugänglich und breit nutzbar sind.
Hintergrundinformationen zum Projekt „Rückgewinnung und ökologische Optimierung kommunaler Flächen - Schaffung neuer Lebensräume für Insekten“
Seit Mai 2020 sind im Kreis Soest in Kooperation mit der Landwirtschaft kommunale Saumflächen in der Stadt Geseke zurückgewonnen und ökologisch aufgewertet worden. Ein Teil der Flächen wurde durch Neueinsaaten mit einheimischen Blütenpflanzen ökologisch aufgewertet, ein anderer Teil der Selbstbegrünung überlassen. Beides bietet neuen Lebensraum und Nahrung für gefährdete Insekten. Im Rahmen des Projektes wurden die Pflege der Projektsäume aus Projektmitteln finanziert. Für den dauerhaften Erhalt der kommunalen Flächen ist eine ökologisch optimierte Pflege auch nach Projektende sinnvoll.