"Operation Marriage" Die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 1946

Auf Einladung des städtischen Archivs referiert Dr. Wolfgang Maron über die Gründung des Landes Nordrhein-Westfalens am Mittwoch, 26. Oktober 2022 im Alten Rathaus am Teich in Geseke.

Der Vortrag, der bereits zum 75-jährigen Landesjubiläum 2021 geplant aber wegen der Pandemie verschoben werden musste, beginnt um 19.00 Uhr. Einlass ist um 18.30 Uhr.

Die Geschichte des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen beginnt im Jahr 1946. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten der Westen und der Norden Deutschlands zur britischen Besatzungszone. Als die Briten ihr Gebiet in neue Länder gliederten, fassten sie den nördlichen Teil der früheren Rheinprovinz und die ehemalige Provinz Westfalen zu einem neuen Land zusammen, zu Nordrhein-Westfalen. Dieser Vorgang wurde von den Briten "Operation Marriage" (Hochzeit) genannt. Später kam noch das Land Lippe hinzu.

Das neue Land verband zwei Landesteile, die sich noch lange Zeit fremd blieben. Tatsächlich verband die Rheinländer und Westfalen bis dahin nicht viel. „Bindestrich-Land“ wurde die Neuschöpfung daher von vielen abwertend bezeichnet. Dennoch schaffte es NRW, langsam zusammen zu wachsen und zu einem wichtigen Stück Deutschland zu werden.

Im Oktober 1946 trat in Düsseldorf der erste Landtag in Düsseldorf zusammen, dessen Mitglieder noch nicht gewählt, sondern von den Briten ernannt worden waren. Dazu gehörte eine Persönlichkeit aus Geseke: der von den Nazis als Bürgermeister abgesetzte Aloys Feldmann, der nach dem Krieg zu den Mitbegründern der CDU in unserem Raum gehörte.

Mit viel Bildmaterial nimmt der bekannte Historiker Dr. Maron Sie mit in die unmittelbare Nachkriegszeit und schildert die Umstände der Landesgründung im Rahmen der „Operation Marriage“ im Jahr 1946. Er geht auf die gestaltenden Kräfte und maßgeblichen Persönlichkeiten ein, fragt nach der Rolle der Deutschen in dieser Zeit und gibt einen kurzen Ausblick auf die weitere Entwicklung.