Zweiter Band der Geseker Stadtgeschichte offiziell vorgestellt

Ziemlich genau drei Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Bandes der Geseker Stadtgeschichte ist nun auch der zweite Band des Werkes veröffentlicht worden. Aufgeteilt in zwei Bücher widmen sich weitere 1.294 Seiten der Hellwegstadt und ihrer Geschichte, dieses Mal vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Mit diesem doppelbändigen zweiten Teil wird nun die Gesamtdarstellung zur Geseker Stadtgeschichte abgeschlossen. Etwa 70 Autoren verschiedenster Fachrichtungen haben in den zurückliegenden Jahren zusammen mit den Herausgebern Dr. Detlef Grothmann und Evelyn Richter die Geschichte der früheren kurkölnischen Hellwegstadt im Herzogtum Westfalen von ihren vorstädtischen Anfängen bis zur Gegenwart erarbeitet.
Die Bemühungen um eine, die gesamte Stadtgeschichte umfassende Aufarbeitung und Publikation, hat eine mindestens Jahrzehnte, eigentlich sogar Jahrhunderte währende Vorgeschichte. Von der Idee bis zur Umsetzung des Projektes wurden verschiedenste Anläufe unternommen. 2008 führte dann der heutige Ehrenbürgermeister Franz Holtgrewe gemeinsam mit Rainer Köhl und Hubertus Kersting von der Sparkassen-Stiftung erste Vorgespräche. Vertreter von Stiftung, Rat und Verwaltung knüpften daraufhin den Kontakt zum Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster, worauf Prof. Dr. Werner Freitag, derzeitiger Leiter des Instituts, in der Ratssitzung im Mai 2010 Realisierungsmöglichkeiten und Kosten verschiedener Stadtgeschichtsprojekte vorstellte. Der Rat der Stadt Geseke beschloss dann im Juni 2011 eine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende und zugleich gut lesbare Stadtgeschichte in Auftrag zu geben. Die Voraussetzungen waren somit geschaffen.
Mit dem Paderborner Historiker Dr. Detlef Grothmann als wissenschaftlicher Bearbeiter und Evelyn Richter als Projektleiterin begannen dann am 1. Januar 2013 die Arbeiten. Fragen über Fragen beginnend mit der Konzeptionierung über die thematische Gliederung bis hin zur Auswahl der Autoren mussten geklärt werden. Diese Grundsatzentscheidungen wurden gemeinsam von Dr. Grothmann und Evelyn Richter mit Unterstützung eines Beirates aus Vertretern der Verwaltung, des Rates, des Kulturausschusses, des Stiftungsbeirates, des Geseker Heimatvereins und einigen Fachhistorikern beschlossen. Pünktlich zum 800-jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2017 erschien dann der erste Band.
"Wir wollten ein qualitativ hochwertiges und zugleich wissenschaftlichen Ansprüchen genügendes Werk schaffen. Das ist uns gut gelungen. Das Buch spricht ein breites Publikum an", zeigte sich Gesekes Bürgermeister Dr. Remco van der Velden begeistert von dem nun fertiggestellten Gesamtwerk. "Inhaltlich wie optisch, ist es einfach ein tolles Werk geworden. Ich hoffe, dass wir mit den neuen Büchern viele begeisterte Leser finden werden. Mein besonderer Dank gilt unserer Stadtarchivarin Evelyn Richter, die tausende Stunden Arbeit in dieses Werk investiert hat", so van der Velden weiter. Auch Laudator Dr. Wolfgang Maron, der im ersten Band selbst als Autor aufgetreten war, zollte Evelyn Richter seine Anerkennung. "Ich mache mich hiermit einmal zum Sprecher aller Autoren. Frau Richter, Sie sind die Seele dieses Projektes", führte Maron aus. Gleichzeitig versuchte er eine Einordnung der Geseker Stadtgeschichte in die gesamte Stadtgeschichtsschreibung der Region vorzunehmen. "Es ist ein anspruchsvolles Projekt gewesen. Ziel war es, die Stadtgeschichte als Gemeinschaftswerk verschiedener Verfasser zu realisieren. Herausgekommen ist ein einzigartiges Handbuch, das viele Facetten der Stadtgeschichte abbildet. Mit diesem Werk kann eine große literarische Lücke in der Region geschlossen werden", war Dr. Maron voll des Lobes. Als ein "einzigartiges, historisches Werk" wollte auch Dr. Dirk Paßmann, Leiter des herausgebenden Aschendorff Verlages, die Geseker Stadtgeschichte eingeordnet wissen. Und auch er wollte die Mühen, die Archivarin Evelyn Richter in den vergangenen Jahren auf sich genommen, richtig einordnen. Aufgrund des Gewichtes der drei Bücher von immerhin zusammen fünf Kilogramm und der mühevollen Arbeit, wagte Paßmann einen humorvollen Vergleich mit Sisyphos aus der griechischen Mythologie.
Erhältlich sind die beiden Bücher, die im Aschendorff Verlag erscheinen und gemeinsam den zweiten Band der Stadtgeschichte bilden, zum Preis von 38 Euro ab sofort im Buchhandel.