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Gedenkfeier zum Volkstrauertag

In diesem Jahr fand die zentrale Gedenkfeier der Stadt Geseke anlässlich des Volkstrauertages in Mönninghausen statt.

In diesem Jahr fand die zentrale Gedenkfeier der Stadt Geseke anlässlich des Volkstrauertages in Mönninghausen statt. In seiner Predigt während des einleitenden Gottesdienstes mahnte Pfarrer Rainer Stahlhacke die Anwesenden, neben den Toten der Kriege und den Ermordeten während der NS-Diktatur, auch die mehr als 3.200 Menschen nicht zu vergessen, die als Angehörige der Bundeswehr seit Kriegsende ihr Leben für Frieden und Freiheit verloren haben.

Am Ehrenmal begrüßte dann der Oberst des ausrichtenden Schützenvereins Mönninghausen-Bönninghausen, Alfons Schweins, die Anwesenden. Anschließend übergab er das Wort an Bürgermeister Dr. Remco van der Velden. In seiner Rede stellte van der Velden das Jahr 1919 und den Versailler Friedensvertrag in den Mittelpunkt. Ausgangspunkt war ein Zitat aus den Friedensbedingungen, die der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau der deutschen Delegation vorlegte: "Die schreckliche Verantwortung, die auf Deutschland lastet, lässt sich in der Tatsache zusammenfassend zum Ausdruck bringen, dass wenigstens sieben Millionen Tote in Europa begraben liegen, während 20 Millionen Lebender durch ihre Wunden und durch ihr Leiden, Zeugnis ablegen, dass Deutschland durch den Krieg seine Leidenschaft für die Tyrannei hat befriedigen wollen." Die Zuweisung der alleinigen Kriegsschuld löste in Deutschland parteiübergreifend große Ablehnung aus und ist bis heute in der Geschichtswissenschaft umstritten. So erinnerte van der Velden an die Fischer-Kontroverse der 60er und 70er Jahre und an den 2013 erschienenen Bestseller von Christopher Clark "Schlafwandler - wie Europa in den 1. Weltkrieg zog". Abschließend widmete sich der Bürgermeister der Situation in der Kriegs- und Nachkriegszeit in Geseke. Er berichtet von großer patriotischer Begeisterung im Jahr 1914, von Kriegsgefangenen und den Arbeiten, die sie verrichten mussten, aber auch von 115 Verwundeten eines sächsischen Regiments, die vollkommen unerwartet im Geseker Krankenhaus versorgt werden mussten. Nach dem Kriegsende wurde dann ein Pionierbataillon mit mehreren hundert Soldaten in Geseke einquartiert, das erst auf Bittschreiben des Bürgermeisters nach Höxter weiterverlegt wurde.

In seinen abschließenden Worten nach der Niederlegung eines Gedenkkranzes dankte Oberst Alfons Schweins der Stadtkapelle Geseke, Pfarrer Rainer Stahlhacke und Pfarrerin Kristina Ziemssen sowie den zahlreichen Fahnen- und Vereinsabordnungen für die Teilnahme.

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