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Gedenkfeier zum Volkstrauertag

In diesem Jahr fand die zentrale Gedenkfeier der Stadt Geseke anlässlich des Volkstrauertages in Ehringhausen statt. In seiner Predigt während des einleitenden Gottesdienstes mahnte Pfarrer Rainer Stahlhacke die Anwesenden, neben den Toten der Kriege und den Ermordeten während der NS-Diktatur, auch die mehr als 3.200 Menschen nicht zu vergessen, die als Angehörige der Bundeswehr seit 1955 ihr Leben für Frieden und Freiheit verloren haben.
Am Ehrenmal begrüßte dann der Oberst der ausrichtenden St. Jakobus-Schützenbruderschaft Ehringhausen, Matthias Schumacher, die mehr als 150 Anwesenden und erinnerte an das Ende des Ersten Weltkrieges, dessen 100. Jahrestag am 11. November begangen wurde. Anschließend sprach Bürgermeister Dr. Remco van der Velden. In seiner Rede spannte er den Bogen vom Dreißigjährigen Krieg, dessen Ausbruch sich in diesem Jahr zum 400. Mal jährt, bis zur Gegenwart. Der Krieg war für Deutschland, aber insbesondere auch für unsere Region, das Ur-Trauma der Neuzeit. Heute erinnere man sich an die Belagerung Gesekes durch den Tollen Christian im vierten Kriegsjahr (1622). Deutlich weniger bekannt, sei die erfolgreiche Belagerung und Plünderung Gesekes elf Jahre später (1633) durch hessische und schwedische Truppen.
Die schlimmsten, aber heute fast unbekannten Gräuel des Dreißigjährigen Krieges trafen die Menschen unserer Region während der laufenden Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück im letzten Kriegsjahr (1648). Hierbei wurden die Stadt, ihre Befestigungen, die Dörfer und Felder bei Kämpfen zwischen den hessischen Truppen unter Johann von Geyso und den kaiserlichen Truppen unter Wilhelm von Lamboy stark zerstört. Als Beispiel nannte van der Velden, dass mehr als 2.500 Pfund Blei von der Haube des Stiftskirchturmes gerissen worden seien, um daraus Kugeln zu gießen. Auch wurden alle Mühlen inklusive der seltenen und teuren Mühlsteine zerstört. Insgesamt bedeutete der Krieg daher nicht nur 30 Jahre Tod, Not und Entbehrungen, sondern aufgrund der Folgen wohl eher noch viele Jahre mehr. Die letzten städtischen Schulden aus dem Dreißigjährigen Krieg wurden erst 150 Jahre später beglichen.
Auch Pfarrerin Kristina Ziemssen wandte sich mit einer kurzen Ansprache an die Teilnehmer der Gedenkfeier. Dabei appellierte sie an alle, endlich aus der Geschichte zu lernen. "Wir sollten Gott bitten, dass er uns zur Seite steht und uns hilft, den Weg des Friedens miteinander zu gehen", so Ziemssen.
In seinen abschließenden Worten nach der Niederlegung eines Gedenkkranzes dankte Oberst Matthias Schumacher dem Musikzug Störmede, dem MGV Sangeslust Ehringhausen sowie den zahlreichen Fahnen- und Vereinsabordnungen für die Teilnahme.



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