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Städtisches Hellweg-Museum - Ausstellungsstück des Monats August

Die Sehnsucht nach fremden Ländern war nicht immer so leicht zu befriedigen, wie das heute der Fall ist. Konnte man nicht in die Ferne schweifen, musste man ersatzweise bestaunen, was irgendwie hierher gekommen war. Der Ort, wo man so etwas finden konnte, war manchmal das Museum, das in seinen frühen Jahren noch den Charakter einer Wunderkammer trug.
Zu einigen exotischen Stücken, die die Witwe des Nathan Stern 1928 dem Museum schenkte, ist im Inventarverzeichnis vermerkt: "Sämtliche Sachen stammen angeblich von den Eingeborenen der Philippinen-Inseln." Und zumindest was dieses kurze Schwert betrifft, scheint das auch wohl zu stimmen.
Das sogenannte Barong ist ein Schwert, das seit dem 14. Jahrhundert von den Moro auf den Philippinen und Teilen Indonesiens als Waffe und als Statusobjekt geführt wird. Die Moro ("Mauren") sind Muslime, die der spanischen Christianisierung widerstanden.
Kennzeichnend für ein Moro Barong ist die einschneidige, spitzoval-blattförmige Klinge. Am Klingenansatz findet sich auf einer Seite ein eingraviertes Schriftzeichen, das vielleicht eine Herstellermarke darstellt. Typisch auch das Heft mit breiter, rillenverzierter Zwinge aus Silber. Der hintere Teil aus Holz ist eigentlich gekrümmt und mit einer weit ausladenden Knaufabschlussplatte versehen, die bei unserem Exemplar allerdings abgebrochen ist und fehlt. Die Scheide besteht aus zwei gleichartig verzierten Brettern, die mit Pflanzenfasern zusammengehalten werden.
Wie dieses Schwert in den Besitz der Familie Stern gekommen ist, wird sich wohl nicht mehr ermitteln lassen. Das Alter dürfte irgendwo zwischen einhundert und dreihundert Jahren liegen.
Städtisches Hellweg-Museum Geseke, Hellweg 13, 59590 Geseke
Öffnungszeiten: samstags von 16:00 ? 18:00 Uhr, sonntags von 14:00 - 17:00
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