Geschichte von Eringerfeld

Chronologie wichtiger historischer Ereignisse

JahrEreignis
Frühzeit Das Gebiet war schon früh besiedelt. Um Eringerfeld herum wurden mehrere bronzezeitliche Hügelgräber gefunden.
1280 Erste urkundliche Erwähnung. Ein Ritter Albertus de Erkerinchusen wird genannt. Das Geschlecht der de Erkerinchusen stirbt vor 1395 aus.
1300 erwirbt Friedrich von Hörde Grundbesitz in Erkerinchusen-Eringefeld.
1367 erwerben die Herrn von Hörde das Holz am Kahlenberge und erweitern in der Folgezeit ihren Besitz in der Eringerfelder Feldmark.
1395 wird die eine Hälfte des Eringerfelder Hofes an das Jungfrauenkloster in Lippstadt verkauft, die andere an die Familie von der Borch.
1463, 1. Februar erwerben Temmo von Hörde und seine Frau Fy die Hälfte des Hofes in Eringerfeld von Ludolf von der Borch.
1485, 24. Juni in einer Urkunde des Klosters Nazareth wird das Gut als erkinckhus vor ghesecke und ume stormede her gelegen bezeichnet.
1529 Nach der Erbteilung der vier Brüder Temmen, Jorgen, Christoffer und Allhard von Hörde erhält Christoffer v. Hörde Eringerfeld mit der Schäferei; wahrscheinlich ab diesem Zeitpunkt ist Eringerfeld ein selbständiges Rittergut.
1615 Ankauf der zweiten, noch immer dem Stift in Lippstadt gehörenden Hälfte des Hofes durch Christoph von Hörde.
1661 In diesem Jahr wird die barocke Schlosskapelle geweiht. Der Vorgängerbau war einem Brand zum Opfer gefallen.
1676-1699 Neubau des Schlosses Eringerfeld (Wasserburg) durch die Domherren Johann Gottfried und Rhabanus Christoph von Hörde als Familienstiftung. Baumeister ist Jobst Scheck aus Störmede und Architekt wahrscheinlich Ambrosius von Oelde.
1690 Auf den Grundmauerresten des durch einen Brand zerstörten Rittergutes wird der neue Wirtschaftshof errichtet.
1781 und 1792 Freiherr Ludolph von Hörde auf Eringerfeld verstirbt ohne Nachkommen. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1792 fällt gemäß Erbvertrag Eringerfeld an die v. Hörde zu Schwarzenraben, die das Schloss zunächst leer stehen lassen. Später ist es zeitweise bewohnt und wird als Jagdschloss bzw. zu Wirtschaftszwecken genutzt.
1803 Nach dem Ende des Alten Reiches und der Auflösung der kurkölnischen Landesherrschaft wird nun unter hessen-darmstädtischer Regierung die alte Zollstadion zur Paderborner Grenze hin aufgelöst.
1846 Am 5. Mai des Jahres stirbt Engelbert Mathias von Hörde auf Schwarzenraben kinderlos. Seine Ehefrau Kunigundes von Asbeck, die den ganzen Besitz erbt, heiratet den Obersten Otto von der Decken aus Oldenburg. Auch diese Ehe bleibt kinderlos und so erbt die Tochter des Obersten von der Decken aus erster Ehe, Maria Kunigunde, den Besitz.
1863 Maria Kunigunde von der Decken heiratet Freiherrn Friedrich Klemens von Ketteler-Harkotten, womit der Besitz der von Hörde auf die Freiherrn von Ketteler übergeht.
1869 Schwiegermutter Kunigunde von Asbeck schenkt dem jungen Ehepaar den Besitz Schloss Eringerfeld.
1873 wird schließlich der gesamte ehemalige von Hördesche Besitz, mit Ausnahme des Herrenhauses in Erwitte, durch Schenkung auf die Freiherrn von Ketteler übertragen.
1875 Beginn der Renovierungsarbeiten am Schloss.
1878 Freiherr von Ketteler zieht mit seiner Ehefrau vom Gut Mittelhausen auf das Schloss Eringerfeld.
1892 Mit dem Ausbau der Straße Störmede-Eringerfeld-Langenstraße-Hemmern wird begonnen.
1895 Eringerfeld hat 70 Einwohner
1898, 1. April Eringerfeld macht von der bereits in der Landgemeindeordnung von 1841 ausgesprochenen Möglichkeit Gebrauch, aus ehemaligen Rittergütern selbständige Gemeinden als Gutsbezirke einzurichten. Aus Eringerfeld, Teilen der Gemeinden Oestereiden, Störmede, Langeneicke und Langenstraße bildet sich der Gutsbezirk Eringerfeld, der zunächst zum Amt Altenrüthen, ab 1. Mai 1899 aber zum Amt Störmede gehört.
Die Zugehörigkeit zum Standesamtsbezirk Hoinkhausen und den bisherigen Schul- und Kirchengemeinden bleibt davon unberührt. Gutsvorsteher der Gemeinde Eringerfeld wird Freiherr von Ketteler, 1. Stellvertreter Oberförster Kneer. Grund für die Bildung eines selbständigen Gutsbezirks waren u.a. Uneinigkeiten zwischen der Gemeinde Oestereiden und von Kettelers betreffend der Straßenbaukosten.
1919 hat der Gutsbezirk bei einer Größe von 618 ha 66 Einwohner. Sie sind entweder Familienangehörige oder Beschäftigte der Familie von Ketteler, die auch die einzigen Grundbesitzer sind.
1927, 27. Januar Durch das Novellierungsgesetz zur Gemeindeordnung werden die Gutsbezirke generell aufgelöst, dies hat im Falle Eringerfelds nur zur Folge, dass der Bezirk nun als Landgemeinde fortbesteht.
1961 Eringerfeld hat 126 Einwohner, ist 6,48 qkm groß und gehört zum Amt Störmede im Kreis Lippstadt.
1965, 1. Apr.-1987, Aug. Internat Schloss Eringerfeld
1967, 1. Aug. Bezug der ersten Schulneubauten um das Schloss herum; weitere Schulneu- und Ausbauten folgen in den kommenden Jahren. In Spitzenzeiten werden bis zu 1.200 Schüler verschiedener Schulformen unterrichtet.
1975, 1. Jan. Eringerfeld wird im Zuge der kommunalen Neuordnung Ortsteil der Stadt Geseke im neugebildeten Kreis Soest.
1989, Sep. - 1990, 30. Juli In den ehemaligen Internatsgebäuden wird eine Nebenstelle des Hauptaufnahmelagers Unna-Massen eingerichtet. Zeitweise sind darin über 1400 Menschen (Übersiedler aus der DDR, Aussiedler und ausländische Flüchtlinge) untergebracht. Heute befindet sich in Eringerfeld ein Schulungs- und Tagungszentrum.
2000, 1. Aug. - 2005, 31. Juli „Talenta“ Schule für Hochbegabte in Räumen des ehemaligen Internats Eringerfeld.
2002, 20. Nov. Eröffnung des Internationalen Museums für textile Volkskunst.
2003 Der Ortsteil Eringerfeld gibt sich ein nicht-amtliches Wappen mit heraldischen, historischen und ortsüblichen Motiven.
Seit August 2006 Privates Gymnasium mit Internat in der Trägerschaft der „Regenbogen Bildungswerkstatt e.V.“